#009 Schmilka - Richterschlüchte - Weberschlüchte - Thorwalder Wände
Wanderungen
#009
Von Schmilka aus, zur Webergrotte, weiter zur Hickelhöhle, Hickelkopf und an den Thorwalder Wänden entlang

Start unserer heutigen Wanderung war wieder einmal Schmilka. Geparkt haben wir wie immer auf dem großen Parkplatz an der Elbe (gebührenpflichtig, gezahlt habe ich 8,60€ per EC-Karte). Also fix die Wanderschuhe an, die Rucksäcke auf den Rücken und schon ging es los.
Um diese Uhrzeit ist Schmilka noch sehr verschlafen, nur wenige Wanderer waren zu sehen und auch in der Schmilkchen Mühle war noch alles ruhig, nur die Bäckerei hatte Hochbetrieb und es duftet nach frischen Brötchen.
Wir bogen am Ortsausgang nach rechts in den Bergsteig
ein um ihn nach wenigen Metern nach rechts wieder zu verlassen, ab hier beginnt der Grenzweg
. Dieser Weg für etwas abgelegen, ein kleines Stück parallel der Elbe entlang um dann erst gemächlich, später sehr steil bergauf uns auf die Winterbergstraße zu führen. Alternativ kann man auch den Erlsgrund hinauf wandern, beide Wege enden am selben Punkt auf der Winterbergstraße. Diese wanderten wir weiter bergauf und manchmal hatte ich das Gefühl, das dieser Aufstieg nie enden würde. Schließlich kamen wir an der Kipphornaussicht an und hatten bereits 360 Höhenmeter gemacht. Aber nun genossen wir erstmal die Aussicht ins Tal, hinüber zu Zirkelstein, Kaiserkrone und den Zschirnsteinen. Etwas Nebel hing noch in der Luft und so kamen wir uns vor wie bei Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer.


Nach der tollen Aussicht, hieß es weiter bergauf auf 530 m. Wir gingen zurück auf die Winterbergstraße, überquerten diese und folgten weiter dem Wanderweg
(Müllerwiesenweg). Somit hatten wir nach 4,5 Kilometern bereits 400 Höhenmeter bergauf bewältigt. Da kommt heute noch was auf uns zu, denn das war nicht der höchste Punkt unserer Tour.

Kipphornaussicht - Blick zu Zirkelstein, Kaiserkrone und Zschirnsteinen

Der Müllerwiesenweg mündet auf den Malerweg, der uns zur Kreuzung am "Katzstein" führt. Ab dem Malerweg
läuft man durch das Gebiet, wo 2022 ein Teil des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz war. In der Höhe des Katzsteines sollte man rechts in die Meilerschlüchte
abbiegen. Hier sieht man ebenfalls die verheerenden Ausmaße des Brandes, aber auch wie gut sich die Natur davon langsam erholt. Um eine Felskante geht es rechts herum und man steht vor dem Krinitzgrab.


" Im Sommer 1908 wanderte der aus Frankenberg/Sa. stammende 19-jährige Student Gotthard Krinitz während seiner Semesterferien durch das Elbsandsteingebirge. Zuletzt übernachtete er in der Nacht zum 1. August in Rosendorf, auf der böhmischen Seite des Elbsandsteingebirges. Von dort wollte er zum Prebischtor und weiter auf dem damals vom Prebischtor aus zugänglichen Fremdenweg laufen. Seine genaue Route ist aber nicht bekannt. Nach dem Ende des Urlaubs kam Krinitz nicht zu seinen Eltern zurück, die daraufhin eine Vermisstenanzeige aufgaben, zunächst ohne Erfolg. Ein Jahr später fand im Sommer 1909 eine Beerensammlerin seinen Leichnam im dichten Unterholz der oberen Richterschlüchte. Die Geldbörse war leer und seine Uhr verschwunden, die Inspektion zeigte einen gebrochenen Fuß. Vermutet wurde, dass Krinitz von der Felswand hinter dem Fundort hinuntergestürzt oder gestoßen worden war. Da ein Abtransport der Leiche in dem unwegsamen Gelände nicht möglich war, wurde er an Ort und Stelle begraben. Die genaue Todesursache konnte angesichts des bereits skelettierten Leichnams nicht mehr festgestellt werden." Quelle: Krinitzgrab – Wikipedia
Weitere interessante Details dazu findet man in Wikipedia (Link: Quellenverzeichnis). Vom Krinitzgrab aus führt der Weg
steil bergab bis zur Richtergrotte. Links und rechts werden die Richterschlüchte von steil aufragenden Felsen gesäumt. Der Abstieg ist etwas beschwerlich, da er über große Felsbrocken geht und gute Trittsicherheit verlangt, was aber seinen besonderen Reiz hat. Die Richtergrotte ist eine Einsturz- und Klufthöhle. Oberhalb der Grotte befindet sich eine kleine Quelle, die es immer von oben tröpfeln lässt. Vergleichbar ist die Richtergrotte mit der Gatschgrotte, jedoch nicht ganz so groß, aber immer noch imposant. Von der Richtergrotte wollten wir eigentlich über einen Zugang zu Kletterfelsen über die Grotte am Jordanshorn in die Weberschlüchte. Jedoch ist dieser jährlich von Mitte Februar bis Juli aus Gründen des Naturschutzes gesperrt, was wir natürlich respektieren. Auch so wäre der Weg nicht möglich gewesen, da wir dann später in den Weberschlüchten festgestellt haben, das durch den Borkenkäferbefall und dem damit verbundenen Baumfällarbeiten der Weg unpassierbar war. Also stiegen wir weiter durch die Richterschlüchte (unterer Teil) bis zur Kreuzung Großer Zschand
ab. Während im oberen Teil der Richterschlüchte es schön düster und mystisch durch die eng stehenden Felsen und den dichten Wald ist, ist es im unteren Teil sehr hell, der Weg breit und flach, was auch damit zu tun hat, das fast keine Bäume mehr stehen.


Wegweiser Müllerwiesenweg

Krinitzgrab

Brandgebiet Meilerschlüchte

Die Natur erholt sich

Richterschlüchte (Oberer Teil)

Richtergrotte

An der Kreuzung biegt man nach rechts und folgt dem "Großen Zschands" nur wenige Meter, bevor es rechts in die Weberschlüchte geht. Am Eingang befindet sich ein kleiner Hinweis, das die Weberschlüchte schwer passierbar sind und eigentlich zu dem Zeitpunkt, wo wir dort waren nicht begangen werden sollten. Wir haben es trotzdem versucht, den die ersten Meter machten Hoffnung, dass es möglich ist. Doch wenig später kam die Ernüchterung, dicke Baumstämme für die Forstmaschinen lagen auf dem Weg, weiter hinten war das Baummikado noch nicht beräumt und so wurde der Zugang zur Webergrotte ein Abenteuer und stellenweise zum Kampf, weil es einfach kein Spaß machte. Ich denke die Bilder sprechen für sich. Bei nassen Wetter, wären wir auch wieder umgekehrt, so war es aus unserer Sicht gerade noch so machbar. Mittlerweile sind die Forstarbeiten weitestgehend abgeschlossen, die Baumstämme entfernt und die Weberschlüchte bzw. Webergrotte zugämglich. Dies kann man auch auf dem Video vom "Wanderfritze" gut sehen. Für den mühseligen Weg wird man am Ende der Weberschlüchte mit der wunderschönen Webergrotte belohnt.
"Die Webergrotte ist eine der größten Klufthöhlen der Sächsischen Schweiz und liegt im Gebiet des Großen Zschands. Sie hat eine dreieckige Grundfläche mit einer Kantenlänge von jeweils etwa 10 Metern und einer Höhe von etwa 5 Metern.Bis Anfang 1990 war es möglich, den historischen Wanderweg zum Prebischtor zu nutzen. Mit Ausrufung des Nationalparkes Sächsische Schweiz im Jahr 1990 wurde kurze Zeit später durch Abbau der Holzleiter der Wanderweg zum Prebischtor unterbrochen und unpassierbar gemacht. Mit Einführung des Wegekonzeptes im Nationalpark dürfen in der Kernzone nur noch markierte Wanderwege benutzt werden. Damit die Webergrotte weiterhin erreichbar ist, wurde die Weberschlüchte ab dem Großen Zschand als Bergpfad markiert." Quelle: Wikipedia
Tja, da die Weberschlüchte eine Sachgasse ist, kommt nach dem Genuss dieser wundervollen Grotte, was kommen muss - der Rückweg. Also qäulten wir uns wieder über das Baummikado zurück zum Großen Zschand. Es gäbe eine Alternative aus den Weberschlüchten, einen Pfad über die Sommerwand bzw. über Sommersloch, jedoch war dieser definitiv nicht passierbar. Wie es mittlerweile aussieht vermag ich nicht zusagen.
Wir setzten unseren Weg auf dem Großen Zschand nach rechts weiter fort.
Hier ist der Weg sehr breit (Fahrstraße) und man kann wunderbar das Baummikado betrachten. Der Große Zschand ist ebenfalls eine Sachgasse und biegt dann nur nach links in die Hickelschlüchte ab.

Einstieg Weberschlüchte

Weberschlüchte - noch ging es

Weberschlüchte - kaum passierbar

Webergrotte

aus der Webergrotte

Großer Zschand

Die Hickelschlüchte führen ca. 500 meter bergan zur Hickelhöhle.
"Die Hickelhöhle ist die zweitgrößte Höhle der Sächsischen Schweiz und ein beliebtes Ziel für Wanderer.
Die Höhle liegt in den Thorwalder Wänden, oberhalb des Großen Zschands südlich des Zeughauses, auf der Flur des Sebnitzer Ortsteils Ottendorf. Zusammen mit dem Kuhstall zählt sie zu den bekanntesten Höhlen der Sächsischen Schweiz. Mit 12 bis 14 m Tiefe und 45 m Breite handelt es sich bei der Hickelhöhle um eine sehr breite Schichtfugenhöhle, die als Halbhöhle ausgebildet ist. Diese Schichtfugenhöhlen, die für die Sächsische Schweiz typisch sind, entstehen durch von oben einsickerndes Niederschlagswasser an wasserundurchlässigen Zwischenlagen, den so genannten Schichtfugen. Diese gehen auf die schichtweise Ablagerung toniger Bestandteile während der Sandablagerungen im Kreidemeer zurück. Die großbankige Struktur des Sandsteins im Bereich der Thorwalder Wände hat dabei zur Größe der Höhle beigetragen.
Oberhalb der Hickelhöhle befindet sich der Hickelkopf, ein nach fast allen Seiten überhängender und lediglich auf drei kleinen Sockelfüßchen stehender Kletterfelsen." Quelle Wikipedia
Um zum Hickelkopf zugelangen muss man den Treppengrund
hinauf steigen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um endlose Stufen, die logischerweise hinauf führen. Man sollte allerdings aufpassen, denn wenn man am Ende der Stufen, ganz oben steht, hat man leider den Abzweig zum Hickekopf verpasst. Den dieser ist nicht ausgezeichnet und ganz unscheinbar. Man muss schon genau hinschauen und auch wenn man den denkt der Trampelpfad ist zu ende, einfach weitergehen. Wenn man dies beherzigt, steht man dann kurze Zeit später vor dem Hickelkopf, kein besonders imposanter Kletterfelsen, aber dennoch sehr besonders. denn er ruht nur auf drei kleinen Sockel, mit einer ganz geringen Auflagefläche. Man hat den Eindruck mit einem kleinen Stupser gibt der Fels um und stürzt zu Tale. Von hier oben hat man auch einen sehr schönen Blick in den Großen Zschand (links) und zu den Thorwalder Wänden.


Diese waren lange Zeit wegen bem Borkenkäferbefall und den entsprechenden Forstarbeiten gesperrt und ich freute mich auf den Weg. Nun hieß aber erstmal die viel Stufen wieder hinab bis zur Hickelhöhle. an der Hickelhöhle nahmen wir dan den Weg Richtung Zeughaus/Reitsteig.
Nach wenigen Metern slugen wir uns einen Weg rechts hinauf zum Großen und Kleinen Edelweißturm und machten unterhalb erstmal eine schöne Rast, mit Tee und Gulaschsuppe, bevor es dann weiterging.

Immer an den Thorwalder Wänden entlang führte uns der Weg bis zum Klingermassiv - hier muss man rechts abbiegen, da gerade aus, der Weg nicht weitergeht. Später dann hat man nochmal einen schön Blick auf dieses Massiv. Zwischendurch kann man immer wieder die schöne Aussicht genießen, die aber nur möglich ist, weil so viele Bäume angestorben sind bzw. gefällt werden mussten. Freud und Leid liegen halt oft ganz nah beieinander. Fast des Ende der Thorwalder Wände bildet der Thorwalder Wächter, bevor der Reitsteig in den Hochhübelweg mündet, welcher uns wieder hinunter zum Großen Zschand
bringt.

Hickelschlüchte

kurz vor der Hickelhöhle

Hickelhöhle

Blick vom Hickelkopf in den Großen Zschand

Hickelkopf

Treppengrund

Zeit für eine Rast

Reitsteig entlang der Thorwalder Wände

Blick auf Klingermassiv

Blick zum Thorwalder Wächter

Auf dem Großen Zschand angekommen geht es weiter bis zum Zeughaus, mit dem wunderschönen Blick auf den Teichstein. Nach dem wir uns Beine, durch die gerade Wegstrecke an den Thorwalder Wänden und dem Abstieg zum Zeughaus ausgeruht hatten, ging es nun wieder sehr steil bergauf. Der Roßsteig
hinauf zur Goldsteinaussicht bzw. weiterführend zum Großen Winterberg
hat es in sich. Von 260 m geht es in teilweise Steigungen von 18% hinauf bis auf 550m und das in knapp 4 km. Zum Glück hat man zwischendurch die Zeit zum Luftholen und kann auf dem Goldstein, die wunderbare Aussicht in den Großen Zschand und zu den Thorwalder Wänden genießen.


Aber wenn wan denk, das wars der täuscht sich - zu mindest ist das in der Sächsischen Schweiz so. Aber es ging natürlich nicht mehr bergauf, sonder steil bergab. Vom Großen Winterberg
geht es erst noch gemächlich bis zum Abzweig Bergsteig bergab. Der Bergsteig, auch ein Teil des Malerweges, führt nun innerhalb von 2 Kilometern 380 Höhenmeter steil ins Tal nach Schmilka. Teilweise beträgt das Gefälle 30%, also gute Kondition, Gelenke und Knie braucht es da schon. In Schmilka angekommen, kann man sich natürlich nach den Strapazen erholen, ein schönes Stück Eierschecke oder eine kühles Bernsteinbier genießen.

Wir hoffen euch hat die Tour gefallen? Gern freuen wir auns auch über Anregungen, Lob und Kritik.
Drehort "Der Ranger - Paradies Heimat"

Roßsteig hinauf zum Großen Winterberg

Goldsteinaussicht

Goldsteinaussicht

Goldsteinaussicht - Blick in den Großen Zschand und zu den Thorwalder Wänden

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