#060 Špindlerův Mlýn - Medvědín - Pramen Labe (Elbquelle) - Śnieżne Kotły (Schneegrubenbaude) - Felsenbummler.de

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#060 Špindlerův Mlýn - Medvědín - Pramen Labe (Elbquelle) - Śnieżne Kotły (Schneegrubenbaude)

Wanderungen
30.09.2023

Špindlerův Mlýn - Medvědín - Pramen Labe (Elbquelle) - Śnieżne Kotły (Schneegrubenbaude)


Nach einer entspannten Anreise nach Spindlermühle parkten wir unser Auto am Hotel ab und starteten unsere erste Wanderung im Riesengebirge.

Dennoch möchte ich als erstes etwas über das Hotel berichten. Das Hotel Olympie liegt im Stadtteil Svatý Petr, welcher ca. 2 km vom Stadtzentrum entfernt ist. Er ist sehr ruhig gelegen und vom Hotel aus schaut man direkt auf den Stoh (1320m) mit seiner Skipiste, den Luční hora (1555m) und weiter links den Kozí hřbety (1387m) mit der Vyhlídka Krakonoš (1422m), also im großen und ganzen eine fantastische Aussicht.

Das Hotel selbst ist aus meiner Sicht wunderbar, das Zimmer, welches wir hatten war zwar nicht sonderlich groß, aber sehr sehr sauber und es hat an nichts gefehlt. Ausreichend Ablagemöglichkeiten, ein bequemes Bett und ein schönes Bad - was braucht man mehr. Zusätzliche Wellnessangebote, wie Sauna, Schwimm- und Kneippbecken sowie Massagen gibt es auch, sind aber kostenpflichtig.

Das Highlight, neben der Aussicht, war für uns die Verpflegung.
Frühstück war im Übernachtungspreis inbegriffen. Auch hier fehlt früh am Buffet nichts und die Angestellten schwirrten wie emsige Bienen umher, damit der Nachschub nicht ausgeht. Abends saßen wir im urigen Teil des Restaurant, die Speisen waren sehr lecker und preislich sehr fair. Über tschechisches Bier muss ich hier nicht reden, es sollte jedem bekannt sein, das es das Beste der Welt ist,

Alle weiteren Infos findet ihr unter:





Nun aber zur Wanderung:

Start war wie schon geschrieben am Hotel im Stadtteil Svatý Petr. Hier folgten wie der Beschilderung nach Spindlermühle. Die Stadt selber liegt in einem Tal, eingerahmt von Bergen. Für uns hieß das erstmal rund 1,5 km bergab, was grundsätzlich nicht schlecht ist, aber wenn man weiß, dass man am Ende der Wanderung, das dann wieder bergauf muss - verfliegt die Freude etwas. Deshalb entschlossen wir uns, nicht auf den Medvědín (1235 m) zu laufen, sondern mit dem Sessellift zu fahren. Somit haben wir uns 500 Höhenmeter gespart, den die Talstation liegt auf rund 745 m.) Die Kosten für die einfache Fahrt pro Erwachsener liegt bei 350,- CZK. Der aktuelle Kurs liegt bei ca. 1 € = 24 CZK, somit sind es ca. 14,60 €. Allerdings ein Tipp: Wer die Ticket online bucht bzw. über die App spart für die einfache Fahrt: die Kosten belaufen sind dann auf 260 CZK (11,-€)

Informationen zum Sessellift auf den Medvědín  unter skiareal.cz sowie die Tickets online über gopass (auch per App)

Die Fahrt war sehr angenehm, man hat einen tollen Blick zurück über Spindlermühle und die Skipisten von Stoh und co. An der Bergstation angekommen, wird man von den riesigen Buchstaben des Berges empfangen, welche gleichzeitig auch ein tolles Fotomotiv und Spielplatz zugleich sind.

"Der Medvědín (Schüsselberg oder Bärenberg) ist ein Berg auf der tschechischen Seite im zentralen Teil des Riesengebirges. Seine Höhe ist 1235 m. Er gehört zum Böhmischen Kamm des Riesengebirges und liegt über dem Zusammenfluss der Elbe mit der Bílé Labe (Weißwasser) nordwestlich oberhalb von Spindlermühle (tschech. Špindlerův Mlýn) und etwa 2,5 km nordwestlich des Schlesischen Kamms des Riesengebirges, der Grenze zu Polen.
Nord- und Osthang fallen steil in das Elbtal ab. Im Süden verläuft der Žalský hřbet (Heidelbergkamm), der über den Sattel oberhalb von Horní Mísečky (Schüsselbauden) mit dem Medvědín verbunden ist.
Im Westen ist der Medvědín mit der Goldhöhe (tschech. Zlaté návrší) über einen flachen Sattel verbunden."
Quelle:
Wikipedia
Von der Bergstation aus machten wir uns auf dem Weg zur Elbquelle, unserem nächsten Ziel. Über das Medvedin-Hochmoor ging es über einen schönen Pfad vorbei an Steinmännchen und Holzschnitzereien sowie einen herrlichen gelegenem Rastplatz namens "Schneekoppenblick". Nach diesem Pfad ging es zurück auf die Straße die bis zur Berghütte Vrbatova bouda.
"Diese befindet sich auf dem Zlatém návrší (Goldenen Hügel), auf einer Höhe von ca. 1.400 m. Die Vrbatova bouda wurde zu Ehren von Václav Vrbata benannt, einem Bürger von Mříčno, der am 24. März 1913 sein Leben für seinen Freund Bohumil Hanč opferte. Es geschah anlässlich eines internationalen Skirennens (ein 50-km-Rennen) und auf einem nahe gelegenen Gipfel (auch Vrbatovo návrší genannt, weil hier die gefrorene Vrbata gefunden wurde) wurde im Jahr 1925 ein steinerner Hügel von Hanč und Vrbata errichtet, der an diesen Akt der Menschlichkeit und Hingabe erinnert." Quelle: Wikipedia

Auf dem weiteren Weg kommt man an einem Kleinkampfbunker aus dem 2. Weltkrieg  vorbei, welcher zur „Maginotlinie“ des Riesengebirges gehört. Diesen kann man auch von innen besichtigen.
Von hier aus hat man schon einen fantastischen Blick zur Elbspitze und zur Schneegrubenbaude, spätere Ziele auf unser Wanderung, aber auch bereits zur Labská bouda (Elbbaude, früher auch Elbfallbaude). Bevor wir diese jedoch erreichen liegt auf unserem Weg noch der Pančavský vodopád (Pantschenfall). Er fällt 148 Meter in die Tiefe und ist somit der höchste Wasserfall in der Tschechischen Republik.

Nach dem Patschenfall wanderten wir weiter bis zur Labská bouda (Elbbaude, früher Elbfallbaude). Dieser neunstöckige Betonbau ist so an den Hang gebaut, dass der Zugang über die Dachterrasse erfolgt, welche auch gleichzeitig das Restaurant (auf zwei Etagen) ist. Die darunterliegenden Geschosse sind Hotel und Versorgungseinrichtungen. Leider waren heute soviel Menschen hier, dass man weder einen Platz bekam, noch hatten wir die Muse uns zum Essen anzustellen. Als ging es weiter zur Pramen Labe (Elbquelle). Die Quelle der Elbe befindet sich auf den Labská louka (Elbwiesen) auf ca. 1400m Höhe. Da diese Naturschutzgebiet sind, hat man am Wanderweg eine symbolische Quelle ca. 300 m davor errichtet. 1968 wurde dann eine Steinwand mit den farbigen Stadtwappen der bedeutenden 26 Städte errichtet, durch welche die Elbe, bis zur Mündung in die Nordsee, fliest. Nach der Elbquelle wanderten wir weiter bergauf bis zur Kreuzung Ceska budka, an der wir nach rechts, weiter entlang an der Grenze zwischen Polen und der Tschechischen Republik zur Labski Szczyt / Viliok (Elbsspitze auch Veilchenstein) gingen. Diese Felsformation ist 1472 m hoch und ist wirklich eine Spitze in der Landschaft. Von hier aus war auch schon unser nächstes Ziel ganz nah zu erkennen. Die Sniezne Ktoly (Schneegruben) und die Schneegrubenbaude, die allerdings nur noch als Sendestation dient. Der Blick ist tatsächlich einmalig, schroffe Felsen, Gebirgsseen, herrliche Fernsicht - fast wie in den Alpen oder Dolomiten - nur das wir hier in einem Mittelgebirge sind. Die große Schneegrube ist 800m lang und 600m breit, die Felswände fallen 200m steil ab. Sie liegt auf einer Höhe zwischen 1472 (Elbspitze/Veilchenstein) und 1509m (Hohen Rad). Nach diesen fantastischen Eindrücken ging es über wieder bergab, denn wir hatten unseren höchsten Punkt der heutigen Wanderung erreicht. Über den sogenannten Pferdeweg (Konská) ging es hinab bis zum Labský vodopád (Elbfall). Dieser liegt ca. 1 km nach der Quelle und fällt ca. 40m in die Tiefe des Elbgrundes. Im Elbgrund selber gibt es weitere Wasserfälle, wo die Elbe nochmals insgesamt 250 Höhenmeter abfällt.



Nicht nur für die noch junge Elbe geht es steil hinab in den Labsky dul (Elbgrund), sondern auch für uns, denn der Weg zurück nach Spindlermühle führt genau an der Elbe entlang durch den Elbgrund. Der Weg führt nicht nur steil über Serpentinen hinab, sondern ist auch recht steinig und beansprucht somit Fuß- und Kniegelenke stark. Jedoch entschädigen die atemberaubende Natur und der Blick in die Berge. Vom Elbfall bis zur Talstation Sessellift sind es ca. 8,3 km und man überwindet ca. 500 Höhenmeter. Der Weg ist wunderschön und Fotomotive gibt es sozusagen aller paar Meter - einfach herrlich.

Nach dem wir die Talstation passiert hatten ging es zurück zum Hotel in Svatý Petr. Endlich konnten wir unsere Füße ausruhen, den Abend genießen und uns auf den morgigen Tag vorbereiten, an dem es noch höher hinauf ging als heute.

Ich sag nur: Schneeeeekoppe !




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