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#109 Felsenwege Vogtland - Zwischen Roter und Weißer Göltzsch

Wanderungen
#109
12.01.2025

Felsenwege Vogtland - Zwischen Roter und Weißer Göltzsch


Da wir bereits letztes Jahr festgestellt haben, dass es unweit unseres Heimortes auch Felslandschaften gibt, haben wir uns dazu entschlossen unsere erste kurze Wanderung 2025 diesmal im Vogtland zu machen. Ziel waren erneut die Felsenwege. Insgesamt gibt es 5 an der Zahl. Heute wanderten wir auf dem Felsenweg Nr. 5 mit dem klangvollen Namen "Zwischen Roter und Weißer Göltzsch".
Beide Flüsse entspringen im Vogtland nahe Hammerbrücke aus vermoorten Mulden, dabei ist die westliche Weiße Göltzsch der längere. Bevor sich beide Flüsse am Ellefelder Park zusammenschließen wird die Weiße Göltzsch bei Falkenstein noch zur Talsperre aufgestaut.
Nach rund 40 Kilometer mündet die Göltzsch (Weiße und Rote Göltzsch) in die Weiße Elster., jedoch passiert sie vorher noch das Wahrzeichen des Vogtlandes, die Göltzschtalbrücke.

Übrigens alle Infos zu "Felsenwege - Fünf sagenhafte Wanderrouten" findet ihr unter folgendem Link.
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Start war am Sportplatz des FSV Ellefeld. Dieser Parkplatz ist groß und kostenfrei und ideal für den Einstieg in die Wanderung.

Noch eine kleines Stückchen durch den Ort und schon ist man an der Roten Göltzsch und damit direkt am Wanderweg "Felsenweg 5"
Nach dem man zuerst die Rote Göltzsch überquert hat, überquert man dann noch den Lohbach und kurz danach zeigt sich schon der erste Felsen - ein "mächtig imposanter" Phyllitfelsen. Weiter wandern wir entlang der Roten Göltzsch, die früher einmal goldführend war und in den sogenannten Goldseifen gewonnen. Am Wegesrand finden sich Rastplätze und Ertüchtigungsmöglichkeiten, wie Tannenzapfenzielwurf aber auch lehrreiches zur den Bäumen des Waldes.

Der Erbwaldweg führt stetig bergauf und endet auf dem Röthelsteinweg, welcher uns wiederum zum nächsten Fels bringt.
Wir folgen dem Weg einige hundert weiter, bevor sich der Wald öffnet und ein etwas unspektakulärer nicht gerader hoher Fels mit Geländer erscheint - der Röthelstein. Wozu ein Geländer? - die paar Meter, eher ein Kletterfelsen für Kinder.
Jedoch, als wir uns näherten und dem Geländer hinauf auf dem Gipfel folgten, staunten wir nicht schlecht. Der Röthelstein, ein 35m hoher Quarzitfelsen erhebt sich über dem Tal, zu seinem Fuße eine Naturbühne - sagenhaft.

"Die Jungfern vom Breitenstein und Röthelstein - Im grauen Altertum sollen von Ellefeld aus zwei alte garstigen Jungfern hierher verbannt worden sein. Noch jetzt treiben sie ihr Unwesen in dieser Gegend. Zuweilen fahren sie in feuriger Kutsche mit dergleichen Rossen bespannt im großen Bogen vom Breitenstein über den Gahlenbach zum Röthelstein. Der Röthelstein öffnet seine Pforte in die die bösartigen Frauen wieder verschwinden. Oft sieht man die Frauengestalten in schwarzer Kleidung um die Felsen spazieren und ihre Späße treiben. Zuweilen findet man dort die schönsten Silber- und Kupfermünzen. Werden Sie aufgehoben und in die Tasche gesteckt, verschwinden Sie auf unerklärliche Weise. Auch wird erzählt, dass am Morgen des ersten Osterfeiertags die Jungfern des Röthelsteins tanzen" (Infotafel am Röthelstein)

Nun ging es über Stufen hinab zur Naturbühne und von dort aus weiter bergab entlang der Roten Göltzsch bis zum Stauweiher mit "de Bode Hütt", einer wunderschönen Schutzhütte des SachsenForst.
Von "de Bode Hütt" ging es dann unweit des Gipfels des Stallmeisterberges (656m) wieder bergauf bis nach Juchhöh. Ein kleines Stückchen die Straße entlang und dann ging es wieder in Wald und steil bergab. In der Talsohle überquerten wir den Waldbach und erblickten die Ruinen des ehemaligen Betriebsferienheimes des VEB Braunkohlewerk Borna. Für die Mitarbeiter in Borna muss die Luft ihr in Falkenstein Sauerstoff pur gewesen sein.

Nach der Wende soll das beachtliche Haus noch bis in die späten 90ziger weiter betrieben wurden sein, selbst der Bundesgrenzschutz soll 1993 für ein Jahr dort stationiert gewesen sein. Doch der Betrieb war nicht wirtschaftlich, so dass das Haus schließen musste. Seit dem liegt es brach und zerfällt, zusätzlich setzte dem Haus ein Brand im November 2020 zu, bei dem der Dachstuhl fast völlig abbrannte.
Heute zieren Grafitti die Ruine und ist offensichtlich ein beliebter Lost Place, den wir uns natürlich auch anschauten.

Nach verlassen des Gebäudes geht es auf eine Anhöhe mit Blick nach Falkenstein und dem Grab der "Freiherren von Trützschler", einem uralten vogtländisches und meißnisches Adelsgeschlecht.

Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Talsperre Falkenstein und es läuft sich schön bergab. An der Talsperre kam sogar die Sonne raus.
Wir umrundeten die Talsperre und stiegen auf der gegenüberliegenden Seite, den Felsenweg 2 hinauf zum Lohbergfelsen. Von unten kommend eine mächtiger Fels, vom oberen Weg eine unscheinbare Ansammlung von Steinen - so ist das mit den Perspektiven.

Zum Schluss wanderten wir hinab nach Falkenstein und zur Weißen Göltzsch, welcher mir am Lauf entlang bis nach Ellefeld folgten und unseren Startpunkt erreichten.


Wieder eine schöne Wanderung im Vogtland - wir kommen bestimmt wieder,
denn es gibt ja noch die Felsenwege 1, 3a, 3b und 4 zu entdecken.
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