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#116 Jested

Wanderungen
#116
02.04.2025

Ještěd (Jeschken)
Tourfacts:
04:09 Dauer | 13,7 km | 610 m aufwärts | 610 m abwärts
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Heute ging es hoch hinaus - auf den Jested (Jeschken), den Hausberg von Liberec (Reichenberg), der mit 1012m der höchste Bergen im Jeschkengebirge ist.

Der Berg ist ein beliebtes Wintersportgebiet, den an seinen Hängen gibt es zahlreiche Abfahrtspisten, Liftanlagen und sogar Skiprungschanzen. Die größte davon ist ein K120, wo zuletzt 2009 die Nordischen Skiweltmeisterschaften stattfanden. Auch hatte der Jeschken eine der ersten künstlichen Rennrodelbahnen, auf der von 1913 bis 1937 13mal Meisterschaften der Sudetenländer und 1939 die Europameisterschaft stattfand - leider existieren nur noch wenige Überreste, die man im Wald nur erahnen kann.  Im Sommer werden die Abfahrtspisten zu einem Bikepark.

Grundsätzlich führt auf den Jested auch ein Seilbahn, aber nach einem Unglück am 31.10.2021 bei dem eine Gondel abstürzte und der Seilbahnführer ums Leben kam wurde die Seilbahn still gelegt und demontiert.

Auch interessant ist das Denkmal zu einem Flugzeugabsturz. Am 23.08.1940 stürzte eine Heinkel HE 111 vom II. Kampfgeschwader aus Lüneburg unweit des Gipfels ab, bei dem alle 4 Insassen ihr Leben verloren. Wir haben dies aber nicht besichtigt.

1838 wurde auf dem Gipfel der noch vorhandene Rohanstein errichtet, der gleichzeitig als Grenzstein diente. Die erste Bebauung erfolgte 1844 durch die Errichtung eine Hütte. 1906 errichtete der Deutsche Gebirgsverein für das Jeschken- und Isergebirge ein Berghotel, welches am 31. Januar 1963 durch einen Großbrand völlig zerstört wurde. Von 1966 bis 1973 wurde ein 100 Meter hoher futuristischer Bau neu errichtet, der Fernsehturm Ještěd. Architekt war Karel Hubáček, der die Formen der Berghänge aufgreift und nach oben hin fortführt. Der Turm dient als Aussichtsturm, Sendemast, Hotel und Restaurant.
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Die Wanderungen begannen wir am Parkhaus von Horní Hanychov und folgten dem Wanderweg (blaue Markierung ). Den ersten Teil der der Strecke geht es immerzu nach oben und nicht wenig davon recht steil, so überwanden wir in 2,5 Kilometer knapp 300 Höhenmeter. Wir kamen an der "Schönen Aussicht" bei 590m üNN, den Überresten der alten Rodelbahn und am 15. Meridian bei 648m üNN vorbei, bevor es bei 860m üNN erst einmal wieder bergab bis zum Kiosk amTetřeví sedlo ging. Von hier aus kann man auch seine Tour auf den Jeschken starten (grün Strich). Wir folgten aber dem Wanderweg mit der (-), da wir noch das Kamenná vrata (Torstein) besichtigen wollten.

Das "Steinerne Fenster" liegt auf 900m üNN, so dass es natürlich wieder einmal nur bergauf ging. Der Quarzitfels ist etwa 8 Meter hoch und 16 Meter lang. Durch sein Fenster hat man einen wunderschönen Fernblick ins Lausitzer Gebirge. Um den Fels ranken sich viele Legenden u.a. über Teufel, Hexentreffen oder Bergelfen, die Schätze bewachen. Nach dem Abstieg vom Kamenná vrata ging es auf dem Wanderweg weiter zum nächsten schönen Aussichtspunkt, dem Červený Kámen (Rotstein). Der Abstecher ist wirklich empfehlenswert, da man abseits vom Wanderweg in eine Art Felslandschaft tritt. Den Aussichtspunkt erreicht man über einige Steinstufen und man genießt einen herrlichen Blick zum Gipfel des Jeschken und ins weite Land. Teilweise soll man bis in den Deciner Raum schauen können. Zurück auf dem Hauptwanderweg und ein kleines Stück zurück, geht es links weiter hinauf Richtung Gipfel. Am Wegesrand linker Hand im Wald befindet sich noch das Denkmal zum Flugzeugabsturz 1940. An einer Kreuzung mit Unterstand beginnt nun der letzte steinige steile Anstieg zum Gipfel. Dieser Weg hat fast schon alpinen Charakter und ist wunderschön, auch weil zwischen den dichten Fichten der Fernsehturm durchguckt und weil bei heutiger Begehung auch noch Schnee lag.
Nach überqueren der Straße führt der Weg noch ein kleines bisschen weiter und dann hat man den 1012m hohen Jested erklommen und und steht am Fuße des futuristischen Gebäudes.

Das Gebäude an sich sieht vom weiten schöner aus, den bei näherer Betrachtung ist es in typisch sozialistischen Stahlbetonbauweise errichtet. Der Imbiss hatte leider geschlossen und auf Restaurant hatten wir keine Lust. Wir besichtigen noch das Gipfelkreuz, was direkt in den Satellitenanlagen steht und daher schwer zu fotografieren ist und wir genossen die herrliche Fernsicht. Übrigens Marsianer waren auch schon auf dem Jested, vielleicht ist das auch gar kein Fernsehturm, sondern ein UFO mit Spitze - wer weis das schon.

Nun ging es wieder bergab (), vorbei an den Liftanlagen im Skigebiet bis zur Baude Chata Pláně pod Ještědem, welche natürlich geschlossen hatte. Von dort aus folgten wir weiter talwärts den Wanderweg () bis zum Abzweig . Bei einer Bachquerung mussten wir wegen Bauarbeiten noch eine Umleitung durch den Wald nehmen, bevor wir unten an den Ausläufen der Skipisten raus kamen. Auf dem Weg vom Gipfel bis ins Tal haben wir noch ganz schön viel Schnee entdecken können, aber laut Recherchen ist die Wintersaison auch erst von wenigen Wochen zu Ende gegangen. Alle Liftanlagen und gastronomischen Einrichtungen waren geschlossen...

... und so beendeten wir unser Wanderung auf den Jeschken mit knurrenden Magen.


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